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Was Sie über das Thema Abführmittel wissen sollten

Abführmittel

Die Verdauung bzw. Probleme mit der Verdauung sind bis heute für sehr viele Menschen ein tabuisiertes Thema, über das sie auch mit Medizinern oder Apothekern nicht gerne sprechen, denn die Hemmschwelle liegt recht hoch. Dies gilt vor allem für Verstopfungen. Noch vor zwei bis drei Jahrzehnten wurden Abführmittel als negativ betrachtet, wozu auch ein gewisser Gewöhnungseffekt beitrug, der allerdings bei richtiger Anwendung nicht zu befürchten ist. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über alle wichtigen Fakten, Ursachen, Wirkungsweisen und Nebenwirkungen, die Sie in Bezug auf Abführmittel kennen sollten.

Was genau sind Abführmittel?

Als Abführmittel, Laxanzien oder Laxativa werden Arzneien bezeichnet, die den Stuhlgang oder die Entleerung des Darms fördern und gegen Verstopfung (Obstipation) helfen. Für stark wirkende Abführmittel wird der Begriff Drastikum (Mehrzahl: Drastika) verwendet. Insgesamt hält der Markt zahlreiche Produkte bereit, die auf den Körper unterschiedlich wirken. Während ein natürliches Abführmittel normalerweise auf sanfte Weise tätig wird, können verschreibungspflichtige, synthetische Abführmittel recht stark sein.

Laxativa kommen zum Einsatz, wenn eine tatsächliche Verstopfung vorliegt – das heißt, weniger als dreimal Stuhlgang pro Woche – und diese nicht durch eine Umstellung der Ernährung oder eine Änderung der gesamten Lebensweise beseitigt werden kann. Eine Ernährungsumstellung mit dem Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln und einer hohen Flüssigkeitsaufnahme sowie mehr Körperbewegung kann die Darmtätigkeit anregen und die Konsistenz des Stuhlhangs verbessern. Sollten diese Maßnahmen nicht greifen, kann in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt auf Abführmittel zurückgegriffen werden.

Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass Abführmittel nicht für eine längerfristige Einnahme gegen Verstopfung bestimmt sind, sondern nur für eine vorübergehende Behandlungsphase. Leidet ein Patient unter einer chronischen Darmträgheit, braucht es einen umfassenden Maßnahmenkatalog, um die Stuhlkonsistenz und die Verdauung dauerhaft zu fördern. Im Vordergrund stehen dabei in der Regel eine Anpassung der Ernährung und viel Bewegung, wobei Abführmittel natürlich zu Beginn der Therapie unterstützend eingenommen werden können.

Abführmittel haben eine lange Geschichte

Abführmittel auf natürlicher Basis sind dem Menschen bereits seit mehr als 4.000 Jahren bekannt. So wurde beispielsweise in Mesopotamien und im Ägypten der Pharaonen Rizinusöl verwendet, das aus den Samenkörnern des sogenannten Wunderbaums gewonnen wurde. Die Assyrer wussten um die abführende Wirkung von Nahrungsmitteln wie Kleie mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen sowie um salinische Abführmittel, die für mehr Wasser im Darmtrakt sorgen. Im antiken Griechenland wurde ein getrockneter Milchsaft aus den Wurzeln der Purgierwinde (Convolvulus scammonia) als stark abführendes Mittel eingesetzt. Weitere historische Abführmittel, die bis in die Neuzeit Verwendung fanden, sind die Weiße und Schwarze Nieswurz, bestimmte Wolfsmilch- und Aloe-Arten, Rhabarber, die sogenannten Frankfurter Pillen, Glaubersalz und zahlreiche weitere.

Ursachen von Verstopfungen erkennen und beseitigen

In den meisten Fällen sind die Ursachen für eine Verstopfung von harmloser Natur. Störungen und Blockaden entstehen meist durch zu wenig körperliche Bewegung, ballaststoffarme Lebensmittel und eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Eine Änderung des Lebensstils ist deshalb als Erstes zu empfehlen. Aber auch eine einfache Urlaubsreise kann den Darm aus seinem Takt bringen, zum Beispiel durch höhere Temperaturen am Zielort oder durch eine Zeitverschiebung.

Weitere Ursachen einer Verstopfung können bestimmte Erkrankungen sein, bei Frauen eine Schwangerschaft, eine Ernährungsumstellung oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Auch bei Kindern und Senioren treten Verstopfungen relativ häufig auf. Als Betroffene können Sie abwarten, bis sich der Darmtrakt an die neuen Gegebenheiten angepasst hat, oder Sie greifen zu Abführmitteln, die Sie bei einer regelmäßigen und schmerzfreien Darmentleerung unterstützen.

Abführmittel bekämpfen eine akute Verstopfung, begleitet von Blähungen und Unwohlsein, mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Es empfiehlt sich jedoch zunächst eine Klärung darüber, ob nicht eventuell ein Notfall vorliegt. Dies kann der Fall sein, wenn gleichzeitig starke Krämpfe hinzukommen oder Fieber auftritt. Dann sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt zurate gezogen werden. Dies gilt auch, wenn Probleme mit der Verdauung sich über Wochen hinziehen oder bei älteren Menschen Veränderungen bei den Stuhlganggewohnheiten auftreten.

Ursachen für Verstopfung bei Kleinkindern

Säuglinge und Babys, die von ihren Müttern gestillt werden, haben meist seltener Stuhlgang als Kinder, die Flaschennahrung erhalten. Bei diesen erfolgt eine Darmentleerung in der Regel täglich. Veränderungen der Stuhlfarbe sind wie bei Erwachsenen ebenfalls gewöhnlich. Solange also keine Probleme bei der Darmentleerung auftreten, hat alles seine Ordnung. Verstopfungen sind zwar keine Seltenheit, aber meist auch nicht wirklich bedenklich. Schließlich muss sich der Nachwuchs erst noch an die jeweilige Nahrung gewöhnen.

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Verstopfungen können allerdings begünstigt werden, wenn Beikost wie Karottenbrei eingeführt wird; ebenso bei Krankheiten, zu wenig Flüssigkeitsaufnahme im Sommer oder seelischen Belastungen. Als Eltern sollten Sie dann Rat bei Ihrer Kinderärztin bzw. beim Kinderarzt einholen. Es gibt Abführmittel, die schon ab einem Körpergewicht von sieben Kilogramm verabreicht werden können.

Ursachen für Verstopfung bei Schulkindern

Bei Schulkindern können sich Verstopfungen schon deutlich unangenehmer zeigen, und zwar durch Bauchkrämpfe, reduzierten Stuhldrang, Blähbauch oder schmerzhaftes Ausscheiden. Häufig ist eine einseitige Ernährung mit zu wenig Ballaststoffen die auslösende Ursache. Andere Faktoren können fieberhafte Erkrankungen, Mangel an Bewegung, seelischer Stress oder Entzündungen der Analschleimhaut sein. Grundsätzlich sind hier die Ursachen zu bekämpfen, aber eine kurz- bis mittelfristige Gabe von Abführmitteln kann die Auswirkungen einer Verstopfung abmildern.

Ursachen für Verstopfung bei Senioren

Wiederkehrende Obstipationen sind ein häufig auftretendes und nicht ungewöhnliches Thema bei Senioren, die älter als 60 Jahre sind, obwohl sie meist nicht gerne darüber sprechen. Ein Grund dafür ist beispielsweise, dass ihr Bindegewebe nicht mehr so elastisch ist. Dadurch kann sich der Darm weiter ausdehnen und der Stuhl bleibt länger im Unterleib. Dies wiederum hat zur Folge, dass mehr Wasser aus dem Stuhl gezogen und das Ausscheiden schwieriger wird.

Eine weitere Ursache bei Senioren ist die oft erhöhte Einnahme von Medikamenten, die sich auf die Motilität des Darms auswirken und ihn träge machen. Bewegungs- und Flüssigkeitsmangel oder eine nicht an das Alter angepasste Ernährung tragen ebenfalls zu Verstopfungen bei. Auch hier gilt: Zunächst sollten die Ursachen bekämpft werden, um nicht auf Dauer zu Abführmitteln greifen zu müssen.

Ursachen für Verstopfung während der Schwangerschaft

Verstopfungen sind typische Beschwerden während der Schwangerschaft. Rund ein Drittel aller werdenden Mütter ist davon betroffen, vor allem in den letzten drei Monaten. Verantwortlich sind einerseits die Schwangerschaftshormone Östrogen sowie Progesteron, die die allgemeine Spannung der Muskeln verringern. Dadurch nimmt auch die Aktivität der Darmmuskeln ab, und der Verdauungsapparat arbeitet träger.

Ein weiterer Faktor ist die wachsende Gebärmutter. Sie schränkt die Darmaktivität deutlich ein. Es kommt zu einem starken Wasserentzug im Stuhl, sodass dieser sehr hart werden kann. Nehmen Schwangere Eisenpräparate ein, werden Verstopfungen ebenfalls begünstigt. Es gibt jedoch eine ausreichende Auswahl an pflanzlichen und synthetisch hergestellten Abführmitteln, die den Stuhlgang fördern und für das ungeborene Kind unbedenklich sind. Vor der Einnahme sollte jedoch der behandelnde Arzt konsultiert werden. Von Selbstversuchen mit Laxanzien ist abzuraten, und zwar nicht nur in der Schwangerschaft, sondern in allen Fällen.

Zusammengefasst: Medizinisch sinnvolle Anwendungen von Abführmitteln

  • vor Operationen
  • vor Darmspiegelungen
  • vor Röntgendiagnosen, die eine Darmentleerung erfordern
  • bei der Gabe von Opiaten an Patienten, da solche Medikamente Verstopfung hervorrufen
  • bei Hämorrhoiden oder Analfissuren, die eine schmerzhafte Darmentleerung verursachen
  • bei chronischer, anlagebedingter Verstopfung (weniger als dreimal Stuhlgang pro Woche)
  • bei Verstopfung aufgrund einer Schwangerschaft
  • bei langen Darmdurchgangszeiten von mehr als 60 Stunden
  • bei Rollstuhlpatienten

Die verschiedenen Arten von Abführmitteln

Das Ziel der Darmentleerung wird durch Abführmittel auf verschiedene Arten und Weisen erreicht. Grundsätzlich können Abführmittel in Quell-, Gleit- und Füllstoffe sowie antiabsortive und motilitätsbeeinflussende Mittel unterteilt werden.

In Apotheken gibt es Abführmittel rezeptfrei in unterschiedlichen Darreichungsformen zu kaufen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Dragees
  • Kautabletten
  • Kapseln
  • Granulat
  • Pulver
  • Perlen
  • Sirup
  • Tropfen

Quellstoffe

Quellende Abführmittel binden im Darmtrakt größere Mengen Wasser, wodurch die Stuhlmasse vergrößert wird und einen stimulierenden Reiz auslöst. Der höhere Flüssigkeitsgehalt im Stuhl macht ihn außerdem weicher und gleitfähiger. Zu beachten ist, dass quellende Mittel einige Tage benötigen, bevor die gewünschte Wirkung erzielt wird. Betroffene sollten in der Zeit auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten, denn ansonsten kann es zu einem Darmverschluss kommen. Quellstoffe eignen sich besonders für leichtere Verstopfungen und können über längere Zeiträume eingenommen werden, ohne dass ein Gewöhnungseffekt eintritt. Sie sind ebenfalls für Frauen während der Schwangerschaft geeignet.

Die überwiegende Zahl der Quellstoffe ist natürlichen Ursprungs. Dazu zählen unter anderem:

  • Leinsamen
  • Trockenfrüchte, zum Beispiel Pflaumen und Feigen
  • Sauerkraut
  • Weizen- und Haferkleie
  • Papaya
  • Agar-Agar
  • Chiasamen
  • Flohsamen

Es gibt jedoch auch synthetisch hergestellte Quellmittel wie Carboxymethyl-Cellulose. Als natürliches Abführmittel, das sofort wirkt bzw. nach kurzer Zeit, sind Trockenpflaumen zu empfehlen.

Gleitstoffe

Gleitmittel wirken nicht direkt auf den Stuhl, sondern bilden einen Gleitfilm auf den Oberflächen der Darmschleimhäute, was zu einer leichteren und sanfteren Darmentleerung führt. Solche Abführmittel werden meist vom Arzt verordnet, wenn die Darmbewegung (Motilität) normal, die Sekretion der natürlichen Gleitmittel im Darm aber reduziert ist. Sie können als Zäpfchen bzw. per Klistier verabreicht werden und wirken schon nach wenigen Stunden. Die wichtigsten Gleitmittel bei Verstopfung sind Paraffin (Paraffinium subliquidum) und Docusat-Natrium. Beide Mittel sollten jedoch unter keinen Umständen gleichzeitig angewendet werden.

Füllstoffe

Das Prinzip von Füllmitteln beruht auf einer Anreicherung des Stuhls mit Wasser. Die in ihnen enthaltenen Elektrolyte Zucker oder Salz unterstützen das Einströmen von Wasser in den Darmtrakt und weichen dadurch den Stuhl auf. Salinische Füllstoffe sind zum Beispiel Glaubersalz (Natriumsulfat), Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Magnesiumhydroxid. Arzneien auf Zuckerbasis werden saccharotische Füllmittel genannt. Dazu gehören Sorbit, Lactose, Lactulose und Mannitol.

Abführmittel

Für Patienten mit Nierenerkrankungen sind diese Abführmittel nicht geeignet, da nach deren Einnahme ausreichend getrunken werden muss, um den Wasser-Elektrolyt-Haushalt des Körpers zu regulieren. Allerdings können sie in niedriger Dosis während einer Schwangerschaft, bei Kindern oder für eine längerfristige Therapie zum Einsatz kommen. Die Einnahme von Füllmitteln erfolgt oral. Sie benötigen etwa acht bis zwanzig Stunden, um in den Darm zu gelangen, sodass die Wirkung nicht unmittelbar, sondern verzögert eintritt.

Antiabsortive Abführmittel 

Diese Abführmittel arbeiten ähnlich wie Füllstoffe. Sie setzen ihre wirksamen Substanzen unmittelbar an der Darmwand frei und blockieren so die semipermeable Membran, die nur in Richtung des Blutkreislaufs durchlässig ist. Dadurch können Elektrolyte in der Nahrung nicht mehr an das Blut weitergegeben werden. Da aber der Organismus ständig versucht, hohe Konzentrationen an Elektrolyten zu verdünnen, strömt mehr Wasser in den Darmtrakt hinein und weicht den Stuhl auf. Zusätzlich begünstigt das salzhaltige Wasser die Darmbewegungen, was die Entleerung noch mehr erleichtert.

Zu den antiabsortiven Abführmitteln gehören Bisacodyl, Macrogol und Natriumpicosulfat. Ebenfalls antiabsortiv wirken die natürlichen Mittel Rizinusöl, Aloe, Faulbaumrinde, Sennesblätter und Kreuzdornbeere. Eine jeweils höhere Konzentration der wirksamen Stoffe in den Arzneimitteln führen zu einer schnelleren Auflösung der Verstopfung. Der wesentliche Teil der erhältlichen Präparate aus dieser Laxanziengruppe können Sie rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Sie sollten jedoch nicht Kindern verabreicht werden, da Beginn, Intensität und Dauer der Wirkung nur eingeschränkt kontrollierbar sind.

Motilitätsbeeinflussende Abführmittel

Für eine intakte Verdauung ist die Vorwärtsbewegung des Darms wichtig. Motilitätsbeeinflussende Abführmittel oder Prokinetika wirken auf die Darmmuskulatur ein und verbessern die Bewegung, sodass der Darminhalt schneller ausgeschieden werden kann.

Die Wirkung der Prokinetika ist besonders stark und setzt sehr schnell ein. Deshalb sind sie in der Regel nur für den Einsatz nach operativen Eingriffen und bei der Gabe von Opiaten vorgesehen. Die Motilität des Darms kann auch durch diverse Zäpfchen und Einläufe (Klysmen) gesteigert werden.

Auf dem deutschen Markt sind hauptsächlich Arzneien mit Sorbitol, Glycerin und Natriumhydrogenphosphat erhältlich. Der erwünschte Reflex der Defäkation erfolgt bereits wenige Minuten nach dem Einführen in den Darmtrakt. Diese Abführmittel werden meist verabreicht, wenn eine sehr schnelle Darmentleerung nötig ist.

Welche gängigen natürlichen Abführmittel gibt es?

Wenn Sie Wert auf ein natürliches Abführmittel bzw. abführende Lebensmittel legen, stehen Ihnen zahlreiche Alternativen zur Verfügung. Die wichtigsten sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden.

Einlauf

Ein Einlauf bzw. eine Darmspülung wirkt unter den natürlichen Abführmitteln am schnellsten. Dabei wird über ein Röhrchen oder mit einem Klistier Wasser in den Darm eingeführt. Meistens reichen bereits 200 Milliliter, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Zur Toilette können Sie nach etwa zehn oder zwanzig Minuten gehen. Der Aufwand ist also relativ gering, vor allem aber verursacht diese Prozedur keinerlei Nebenwirkungen.

Glaubersalz

Der eigentliche Name ist Natriumsulfat. Es handelt sich um ein Salz, das aufgrund einer osmotischen Wirkung zur Darmentleerung führt. Es bindet Wasser im Darm und macht den Stuhl auf diese Weise flüssiger. Es eignet sich allerdings nur für einmalige Entleerungen des Darms und ist nicht für einen längerfristigen Gebrauch gedacht.

Bittersalz

Bittersalz ist Magnesiumsulfat und hat die gleiche Wirkung wie Glaubersalz. Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie mit niedrigen Dosierungen beginnen, denn eine Überdosis kann zu Magenschmerzen und Durchfall führen. Bei Nierenproblemen ist von diesem Mittel abzusehen.

Leinöl

Leinöl dient als Gleitmittel und weicht zusätzlich den Stuhl auf. Außerdem beschleunigt es die Peristaltik des Dünndarms. Sie können morgens einen oder zwei Esslöffel auf nüchternen Magen einnehmen oder es mit Quark verrühren. Übergewichtige Menschen sollten jedoch vorsichtig sein, denn der Kaloriengehalt ist deutlich höher als bei anderen Abführmitteln.

Rizinusöl

Rizinusöl ist einer der Klassiker unter den Abführmitteln. Es regt die Darmbewegungen an und führt zu einer schnelleren und leichteren Darmentleerung. Allerdings sollte es nur für einmalige Anwendungen genutzt werden und nicht in der Schwangerschaft, denn eine zu hohe Dosierung könnte frühzeitig Wehen auslösen. An Nebenwirkungen sind Magenkrämpfe, Übelkeit, Schwindel, Durchfall sowie Störungen des Elektrolythaushalts bekannt.

Trockenpflaumen

Trocken- oder Dörrpflaumen gehören zu den beliebtesten und wirksamsten Abführmitteln. Weichen Sie abends zwei bis fünf Stück in Wasser ein und essen Sie sie am nächsten Morgen auf nüchternen Magen. Das Einweichwasser wird ebenfalls getrunken. Trockenpflaumen enthalten reichlich Ballaststoffe sowie Sorbit, einen abführend wirkenden Zuckeraustauschstoff. Bis die Wirkung einsetzt, kann es einen ganzen Tag dauern. Nebenwirkungen bei empfindlichen Menschen sind manchmal Blähungen, vor allem wenn die Trockenpflaumen mit anderen Nahrungsmitteln gemischt werden. Menschen mit Sorbit- oder Fructose-Intoleranz sollten sie ebenfalls meiden.

Lein-, Chia- und Flohsamen

Diese Samen nehmen viel Wasser auf und sind deshalb ausgezeichnete Quellstoffe. Durch die Flüssigkeit bildet sich eine Schleimschicht rund um die Körner, die eine positive Wirkung auf den Darm hat. Sie können sie vor der Einnahme einweichen, um die Schleimwirkung und damit die Gleitfähigkeit des Stuhls zu erhöhen. Ohne Einweichen quellen sie auf ihrem Weg vom Mund in den Darm mit Wasser auf. Dort drücken sie gegen die Darmwände und stimulieren den Stuhltransport. Achtung! Die Samen sollten niemals ohne ausreichend Wasser eingenommen werden – empfohlen werden zwei Gläser auf einen Teelöffel – da sie sonst nicht abführend, sondern im Gegenteil stark stopfend wirken.

Wie werden Abführmittel angewendet?

Bevor Sie zu Abführmitteln greifen, sollte eine Ärztin oder ein Arzt eine gründliche Anamnese vornehmen und Sie untersuchen. Hält sie oder er dann eine Therapie mit Abführmitteln für sinnvoll, befolgen Sie die Hinweise zur Einnahme und Dosierung sowie ebenfalls die Angaben auf der Packungsbeilage. Häufig genügt es bereits, das frei erworbene oder verschriebene Präparat nur einmal anzuwenden. Falls Sie zu Zäpfchen oder Klysmen greifen, achten Sie darauf, dies in Ruhe in der Nähe einer Toilette zu tun, denn diese Mittel wirken sehr schnell. Abführmittel Tabletten, Lösungen oder Pulver nehmen Sie am besten abends vor dem Schlafengehen ein, da sie mindestens acht Stunden brauchen, bis die Wirkung einsetzt.

Ganz wichtig! Nehmen Sie in jedem Fall und unabhängig von der Art des Abführmittels immer ausreichend Flüssigkeit zu sich.

Welche Nebenwirkungen können Abführmittel hervorrufen?

Wenn Sie sich für die Einnahme von Abführmitteln entscheiden, sollten Sie bedenken, dass auch diese Arzneien wie nahezu jedes andere Medikament unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen können. Bei einer akuten Verstopfung zum Beispiel kann es zu Bauchschmerzen, Krämpfen, Blähungen und Übelkeit kommen. Tritt statt der Verstopfung plötzlich Durchfall auf, ist dies in der Regel ein Signal für eine Überdosierung oder eine zu häufige Einnahme. Diese Nebenwirkungen sind jedoch relativ harmlos und verschwinden normalerweise spätestens nach ein paar Stunden wieder.

Bedenklich kann es werden, wenn Sie dauerhaft zu Abführmitteln greifen. Häufige Darmentleerungen können nämlich zum Verlust von zu viel Wasser und wichtigen Elektrolyten führen. Dadurch sind Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche, Blutdruckab- und Reflexausfälle sowie Übelkeit und Erbrechen mögliche Folgen. Der Eingriff auf den Wasser-Elektrolyte-Haushalt des Organismus durch Abführmittel beeinflusst manchmal auch die Wirkung anderer Medikamente.

Eine langfristige Einnahme lässt bei manchen Menschen einen Gewöhnungseffekt mit negativen Ergebnissen entstehen. Der Darm erschlafft unter Umständen so sehr, dass er ohne die Zufuhr von Abführmitteln nur noch sehr eingeschränkt arbeitet. Liegt eine medizinische Notwendigkeit vor, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und sich über andere Präparate informieren lassen.

Manche Menschen sind der Meinung, dass eine Darmentleerung mindestens einmal täglich stattfinden müsse. Das stimmt aber so nicht. Solange der Stuhlgang schmerzfrei abläuft und eine normale Konsistenz aufweist, reicht es auch aus, wenn Sie nur dreimal pro Woche auf die Toilette gehen müssen. Abführmittel sind dann nicht nötig. Ein weiterer Irrglauben ist auch, es wäre günstig, Abführmittel zu Beginn von Fastenkuren oder Diäten einzunehmen. Dafür sind sie aber weder gedacht noch geeignet. Wenn Sie Abführmittel zum Abnehmen anwenden, kommt es lediglich zu einer Darmentleerung, die eine Reduktion des Körpergewichts von rund zwei Kilogramm bewirkt. Wenn Sie während einer Diät oder einer Fastenkur regelmäßig Abführmittel nehmen, setzen Sie sich großen Gefahren aus, da der bereits erwähnte Verlust von Wasser und Elektrolyten schwere Nebenwirkungen nach sich ziehen kann.

Fazit

Abführmittel sind Arzneien auf natürlicher oder synthetischer Basis, die der Entleerung des Darmes dienen. Die häufigste Indikation für die Einnahme sind Verstopfungen, die jeden Menschen treffen können – seien es Säuglinge und Kleinkinder, Schulkinder und Jugendliche, Erwachsene, Schwangere und Senioren.

Abführmittel können bei einer akuten Obstipation lindernd wirken oder auch bei einer mittelfristigen Behandlung nützlich sein. Von einer langfristigen Anwendung ist jedoch besser abzusehen, da es dann meist zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt. Wie im Text geschildert, werden Abführmittel bei bestimmten medizinischen Anwendungen und Eingriffen wie Operationen oder Darmspiegelungen als sinnvoll und notwendig angesehen, wobei der Nutzen größer ist als mögliche Nebenwirkungen schädlich. Die Einnahme erfolgt je nach Art entweder oral als Tabletten, Pulver, flüssige Lösung etc. oder per Zäpfchen sowie Klistier direkt über den After. Erstere benötigen einige Stunden, bis der gewünschte Effekt eintritt, letztere in der Regel nur wenige Minuten.

Es kann nicht oft genug gesagt werden, dass Abführmittel ebenso wie andere Arzneimittel nicht ohne Weiteres und am besten immer in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt eingenommen werden sollten. Verstopfungen können Symptome von anderen Erkrankungen sein, die eine andere Therapie erfordern. Am besten ist immer noch die Beseitigung der Ursachen in Verbindung mit vorbeugenden Maßnahmen gegen Obstipation. Mehr Bewegung, eine insgesamt gesunde Lebensweise und eine Ernährungsumstellung, bei der ruhig leicht abführende Lebensmittel wie Weizenkleie oder Leinsamen eine Rolle spielen können, sind der Einnahme von stärkeren Abführmitteln jederzeit vorzuziehen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Abführmittel

Was sind die besten Abführmittel?

Als besonders wirksam gelten pflanzliche Substanzen wie Rizinusöl, Faulbaum, Aloe, Sennesblätter oder synthetische wie Natriumpicosulfat und Bisacodyl, da sie mehrere abführende Effekte erzeugen. Sie halten Wasser im Darm, sorgen dafür, dass neues Wasser einströmt und stimulieren die Darmtätigkeit.

Welche Mittel aus der Apotheke wirken sofort abführend?

Am schnellsten wirken motilitätsbeeinflussende Abführmittel mit Sorbitol, Glycerin oder Natriumhydrogenphosphat. Sie werden direkt in den Darm eingeführt und entfalten ihre Wirkung bereits nach wenigen Minuten. Deshalb sollten sie am besten immer in Ruhe und in der Nähe einer Toilette angewendet werden.

Welches Abführmittel hilft bei starker Verstopfung?

Bei akuter und starker Verstopfung helfen am schnellsten und besten Abführmittel, die dem Darm direkt über den After zugeführt werden und den Stuhl aufweichen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker ausführlich zu den erhältlichen Produkten beraten.

Welches Abführmittel hilft schnell?

Relativ schnell wirken motilitätsbeeinflussende und antiabsortive Abführmittel. Vor allem Zäpfchen und die Anwendung von Klistieren schaffen in kürzester Zeit Erleichterung bei Verstopfung.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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