In die Kritik geraten ist die Verwendung von Metamizol als Schmerz- und Fiebermittel vor allem wegen des Risikos einer Agranulozytose, die als die gefährlichste Nebenwirkung dieses Wirkstoffs gilt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte gibt an, dass über die Häufigkeit dieser Nebenwirkung und folglich über die Höhe des Risikos keine sicheren Aussagen getroffen werden können, da die vorhandenen Studien hierzu unterschiedliche Ergebnisse erbrachten. Als sicher gilt, dass das Risiko dafür ansteigt, wenn Novalgin länger als eine Woche angewendet wird.
Eine Agranulozytose ist eine spezielle Form einer allergischen Schockreaktion, die potenziell tödlich enden kann. Dabei bringt Metamizol die Produktion der weißen Blutkörperchen als einem wichtigen Bestandteil des menschlichen Immunsystems zum Erliegen, sodass der Körper sich auch gegen normalerweise harmlose Infektionen nicht mehr wehren kann. Besonders gefährlich ist, dass die Betroffenen nicht merken, dass ihre Immunabwehr immer schwächer wird. Die Symptome dafür sind so untypisch, dass vermutlich die wenigsten Patienten daran denken, deshalb einen Arzt aufzusuchen – jedoch wird die Prognose abhängig von der Dauer der Immunschwäche kontinuierlich schlechter.
Anzeichen einer Agranulozytose sind beispielsweise:
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Fieber
- leicht entzündliche Schleimhautverletzungen wie Papeln und offene Stellen an der Mund- und Rachenschleimhaut
- starkes und zunehmendes Krankheitsgefühl