Eine weitere gefährliche, wenn auch sehr seltene Nebenwirkung von Novaminsulfon sind hypotensive Reaktionen, die einen tödlichen Ausgang nehmen können. Dabei handelt es sich um einen starken Blutdruckabfall, der nicht zwangsläufig mit einer allergischen Reaktion kombiniert sein muss. Allerdings wirkt ein allergisch oder durch ein Trauma bedingter Schockzustand hierfür als ein begünstigender Faktor. Weitere Risikofaktoren für einen starken und potenziell lebensbedrohlichen Blutdruckabfall sind:

  • hohe Dosierungen von Novaminsulfon
  • bereits bestehender niedriger Blutdruck
  • hohes Fieber
  • Hypovolämie (Volumenmangel, Verminderung der im Kreislauf zirkulierenden Blutmenge): Eine Hypovolämie kann durch innere und äußere Blutungen, aber auch durch starke Flüssigkeitsverluste aufgrund verschiedener Erkrankungen, Verbrennungen oder der Verwendung entwässernder Medikamente hervorgerufen werden. Hierdurch wird gleichzeitig die Entstehung eines Schocks gefördert.

Das Risiko für einen starken, durch Metamizol ausgelösten Blutdruckabfall steigt bei einer parenteralen Verabreichung des Wirkstoffs – also der Gabe von Novalgin mittels Infusionen. Aus diesem Grund gelten für diese Anwendungsform besonders strikte Restriktionen. Metamizol-Infusionen sind nur zulässig, wenn das Medikament nicht oral oder rektal verabreicht werden kann. Sie müssen unter ärztlicher Überwachung am liegenden Patienten und vor allem langsam durchgeführt werden. Optimal ist, wenn sie in Form von Kurz- oder Dauerinfusionen vorgenommen werden können.